Thymian: was ist das? Thymian ernten, trocknen, verarbeiten

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Thymian – was ist das?

Thymian ist eine Heil- und Gewürzpflanze, die zu den Lippenblütengewächsen zählt. Somit ist Thymian beispielsweise mit dem Oregano und dem Majoran verwandt. Dem Thymian werden beispielsweise antibakterielle, desinfizierende, entzündungshemmende, krampflösende und schleimlösende Eigenschaften zugeschrieben.

Echter Thymian wird auch oft als Gartenthymian, Kuttelkraut oder Römischer Quendel bezeichnet. Es handelt sich dabei um einen stark verzweigten Halbstrauch, der bis zu 40 cm hoch werden kann. Die Zweige sind vierkantig, verholzt und tragen dunkelgrüne, kleine Blätter. Die Blätter sind an der Unterseite behaart und an den Rändern leicht eingerollt. Zur Blütezeit, von Juni bis August, bildet der Thymian zarte, kleine, weißlich-rosa bis lilafarbene Blüten aus.

 

Welche Thymian Sorten gibt es?

Es gibt über 200 verschiedenen Thymian Sorten. Die unterschiedlichen Thymian-Arten unterscheiden sich in Wuchsform, Blattform, Blütenfarbe und im Aroma. Einige gängige Thymian Sorten, neben dem Echten Thymian, sind beispielsweise:

  • Feldthymian bzw. Wilder Thymian: hat nur eine geringe Wuchshöhe und rosarote Blüten. Feldthymian hat einen weniger intensiven Geschmack als Echter Thymian.
  • Jamaikathymian: ist eine in Afrika und Südamerika wild wachsende Thymian Sorte, die im Geschmack an Oregano erinnert.
  • Orangenthymian: hat silber-graue Blätter und riecht intensiv nach Orangen.
  • Sandthymian: ist eine marokkanische Thymian Sorte. Sandthymian hat nur eine geringe Wuchshöhe und wächst eher als Bodendecker.
  • Zitronenthymian: hat weißlich-grüne Blätter. Zitronenthymian riecht und schmeckt nach Zitronen.
 

Wann soll man Thymian ernten?

Thymian sollte am besten vor der Blütezeit geerntet werden. Dann ist der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten und der Thymian am aromatischten. Der perfekte Zeitpunkt zum Ernten von Thymian ist der späten Vormittag oder rund um die Mittagszeit. Dann ist der Morgentau schon aufgetrocknet und die Zweige sind schön trocken. Das ist wichtig, vor allem wenn man den geernteten Thymian für längere Zeit konservieren möchte. Sonst besteht die Gefahr, dass er zu schimmeln beginnt.

TIPP: ein paar Zweige frisch geernteter Thymian halten in einem Wasserglas einige Tage frisch.

 

Thymian trocknen im Backofen oder Dörrautomat

Getrockneter Thymian hat den Vorteil, dass er beim Trocknen sein Aroma sogar noch intensiviert. Vor dem Trocknen faulige und welke Blätter entfernen. Denn Thymian nicht waschen, sonst besteht die Gefahr von Schimmelbildung!

  • Zum Trocknen den frischen Thymian entweder zu kleinen Sträußchen zusammenbinden und kopfüber an einem trockenen, dunklen Ort hängen lassen.
  • Wenn es schneller gehen soll, kann der Thymian auch im Backofen getrocknet werden. Dafür die Thymianzweige mit etwas Abstand auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Im Backofen bei 30 – 40 °C trocknen lassen. Dabei in die Backofentür einen Holzlöffel klemmen – so kann Feuchtigkeit entweichen. Es dauert ca. 3 – 4 Stunden bis die Thymianzweige vollständig getrocknet sind.
  • Alternativ kann der Thymian natürlich auch in einem Dörrautomat getrocknet werden.
 

Thymian – was macht man damit? Thymian verarbeiten

Frischer oder auch getrockneter Thymian kann zum Würzen diverser Gerichte verwendet werden. Besonders gerne wird er diversen Eintöpfen, Fisch-, Fleisch- und Gemüsegerichten, Suppen und Saucen beigegeben. Thymian harmoniert beispielsweise besonders gut mit Kartoffeln, Hülsenfrüchten, Lamm und Huhn.

Thymian findet man zum Beispiel auch als Bestandteil der bekannten Kräutermischung „Kräuter der Provence“. Neben Basilikum, Salbei, Rosmarin und Lavendel zählt er zu den typischen Kräutern der Mittelmeer-Küche.

Thymianzweige können auch für die Herstellung von Kräuterölen oder Kräuteressig verwendet werden. Beispielsweise auch in Kombinationen mit Zweigen vom Estragon oder der Zitronenmelisse. Für einen Thymian-Essig lässt man ein paar Zweige Thymian für 2 – 3 Wochen in Weißweinessig ziehen.

Als Heilpflanze findet Thymian auf Grund seiner wertvollen Inhaltsstoffe vor allem bei Erkrankungen der Atemwege Einsatz. Er wird beispielsweise als Zutat in Hustensäften oder als Tee verabreicht. Für einen selbst gemachten Thymiantee einen Teelöffel getrockneten Thymian in einer Tasse mit heißem Wasser aufgießen und etwa 5 – 10 Minuten zeihen lassen. Thymiantee durch ein Sieb abgießen und heiß genießen.

Thymianöl wird beispielsweise als Raumduft oder zur Hautpflege verwendet. Thymian enthält 1 – 2,5 % ätherisches Öl und zwar vor allem Thymol und Carvacrol.

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