Was ist Analogkäse? Wie erkenne ich Analogkäse?

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Was ist Analogkäse?

Analogkäse, auch Kunstkäse oder Käseimitat genannt, ist ein sogenannter Käseersatz. Die Produkte sind im Geschmack und in der Verwendung ähnlich echtem Käse. Bei der Herstellung von Analogkäse werden allerdings meist preiswertere Zutaten verwendet und es ist kein Reifeprozess nötig. Aus diesen Gründen ist Käseersatz in der Regel deutlich billiger als echter Käse. 

Die Inhaltsstoffe von Analogkäse sind neben entrahmter Kuhmilch auch Pflanzenfett, Magermilch oder Eiweißpulver und Wasser. Zusätzlich werden noch weitere Zusatzstoffe, wie Farbstoffe, Geschmacksverstärker oder Aromen, beigefügt. So erhält der Analogkäse sein käseähnliches Aussehen und den typischen Geschmack. Geschmacklich versuchen die Hersteller meist folgenden Käsesorten zu imitieren: Parmesan, Emmentaler, Mozzarella, Feta oder Camembert. 

 

Ist Analogkäse vegan?

Analogkäse ist nicht automatisch vegan. Der Käseersatz kann neben den pflanzlichen Inhaltsstoffen auch Molkereiprodukte, wie zum Beispiel Milchpulver, enthalten. Vegane Käseimitate kommen ohne tierische Inhaltsstoffe aus und werden entsprechend gekennzeichnet.

 

Seit wann gibt es Analogkäse?

Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Amerika der erste Analogkäse entwickelt und schon bald danach wurden die ersten Produkte auch in Europa produziert. 

 

Wann wird Käseersatz verwendet?

Warum zu Käseersatz gegriffen wird, kann unterschiedliche Gründe haben:

  • Käseersatz ist  günstiger als echter Käse. Daher wird er gerne bei Lebensmitteln in der Gastronomie oder in Bäckereien eingesetzt.
  • Veganer Käseersatz ist eine Alternative zu den vorhandenen tierischen Produkten.
  • Bei Laktoseintoleranz oder Milcheiweißallergie kann auch auf veganen Käseersatz zurückgegriffen werden.
 

Was ist veganer Analogkäse 

Das Bild von Analogkäse hat sich mittlerweile gewandelt. Vor ein paar Jahren galt Käseersatz noch als billiges Imitat. Die teils günstigen Inhaltsstoffe und die schnellere Herstellung im Vergleich zu echten Käse machte ihn für Viele zu einem minderwertigen Produkt. Dazu kam noch die – teils berechtigte – Unsicherheit bei Konsumenten, bei verarbeiteten Lebensmitteln. Hier ist es oft schwierig festzustellen ob Analogkäse verwendet wird oder nicht.

Mittlerweile hat es der Analogkäse auch in die vegane Abteilung von Supermarktregale geschafft. Das liegt vor allem an den mittlerweile gesteigerter Nachfrage nach veganen Produkten. Veganer Analogkäse wird meist als Bio-Variante angeboten. Man kann hier davon ausgehen, dass qualitativ hochwertige Zutaten verwendet werden – allein schon um das Bio-Zertifikat zu erhalten.

Beim veganen Analogkäse kann man zwei Herstellungsarten unterscheiden: die Herstellung ohne Reifeprozess – ähnlich dem Analogkäse, oder mit fermentiertem Reifeprozess – ähnlich echtem Käse. Industriell hergestellter veganer Analogkäse ist meist nicht fermentiert und enthält daher diverse Zusatzstoffe, wie Geschmacksverstärker, Aromastoffe oder Emulgatoren. Fermentierter veganer Analogkäse erhält seinen Geschmack durch natürliche Milchsäuregärung. Dabei wird Zucker zu Milchsäure umgewandelt und gibt dem Käse so einen milchsäuerliche Geschmacksnote. Als Inhaltsstoffe werden hier vorwiegend Mandeln oder andere Nüsse verwendet. Auf weitere Zusatzstoffe oder Pflanzenöl kann dann verzichtet werden. Mit einem Fermentier-Starter-Set lässt sich veganer Käse auch ganz einfach zuhause herstellen:

Preislich unterscheiden sich vegane Bio-Käseersatzprodukte kaum von echten Bio-Käseprodukten.

 

Ist Analogkäse gesund oder ungesund?

Man darf nicht vergessen, dass es sich bei Käseersatz um hochverarbeitete Lebensmittel handelt. Käseimitate weisen häufig einen hohen Gehalt an Zucker, Salz, Fett und diversen Zusatzstoffen, wie Farbstoffe und Aromastoffe, auf. In veganen Käseersatzprodukten finden sich oft Zutaten wie Lupinenmehl, Soja oder Gluten. Diese Zutaten müssen in der Zutatenliste als allergene Zutaten vermerkt werden.

TIPP: greife bei Analogkäse zu Bio-Produkten. Diese verwenden qualitativ hochwertigere Zutaten.

 

Wie wird Analogkäse gekennzeichnet?

  • Die Kennzeichnung von Analogkäse bei reinen Käse-Produkten:
    Analogkäse erkennt man anhand der Zutatenliste. In der EU muss Kunstkäse auf der Verpackung klar gekennzeichnet werden. Außerdem ist es unzulässig Produkte, bei denen Milchfett durch pflanzliches Fett ersetzt wurde, als Käse zu bezeichnen. Daher sind Bezeichnungen wie Kunstkäse oder Analogkäse nicht gestattet. Die Produkte werden im Handel daher mit kreativen Bezeichnungen wie beispielsweise “Pizza-Mix” angeboten. Zusätzlich müssen Bezeichnungen wie “Geriebener Pizzabelag aus 50% Käse und 50% Pflanzenfettbasis“ oder “Pflanzenfett-Eiweiß-Zubereitung zum Schmelzen“ auf der Verpackung zu finden sein.
  • Die Kennzeichnung von Analogkäse bei verarbeiteten Lebensmitteln im Handel oder in der Gastronomie:
    Etwas schwieriger ist es für Konsumenten den Käseersatz in verarbeiteten Lebensmitteln zu erkennen. Auch hier ist der Hersteller zur Kennzeichnung verpflichtet. Allerdings kann diese Kennzeichnungspflicht sozusagen verschleiert werden, wenn neben dem Analogkäse auch geringe Mengen echter Käse verwendet werden. Dann ist es fast nicht feststellbar, ob die in den Zutaten aufgeführten pflanzlichen Fette oder das Milcheiweiß vom Kunstkäse stammen oder nicht. Ein Anhaltspunkt, dass Käseersatz verwendet wurde, kann beispielsweise die Bezeichnung “überbacken” sein. Wenn sonst kein weiterer Hinweis auf Käse steht, handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um Analogkäse. Denn nur wenn echter käse verwendet wird darf die Bezeichnung “mit Käse überbacken” lauten.

TIPP: nach EU-Recht darf der Begriff Käse nur für Produkte verwendet werden, die ausschließlich aus Milch hergestellt werden. Fehlt bei verarbeiteten Lebensmitteln in der Zutatenliste die Bezeichnung Käse oder eine bestimmte Käsesorte, deuten das auf die Verwendung von Analogkäse hin.

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