Vor- und Nachteile von Energy Drinks: gefährlich oder nicht?

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Seit wann gibt es Energy Drinks?

Im 2. Weltkrieg bekamen japanische Piloten Getränke mit Taurin verabreicht, mit dem Ziel ihre Sehleistung zu verbessern. Taurin ist eine Aminosäure, die der Körper auch selbst produzieren kann. Sie spielt für verschiedene Funktionen von Zellen und Organen im Körper eine Rolle.

Aus Asien kamen die sogenannten Energy Drinks, vor allem durch geschicktes Marketing, nach Europa. Hier wruden sie ab Ende der 1980er Jahre bekannt und beliebt. Heute findet man sie praktisch in jedem Supermarkt.

 

Was ist in einem Energy Drink? Energy Drink Inhaltsstoffe

Als Energy Drinks werden Getränke bezeichnet, die laut Hersteller eine anregende, aufputschende Wirkung auf den Körper haben sollen. Für den belebenden, leistungssteigernden Effekt sind vor allem das enthaltene Koffein und der Zucker verantwortlich. Ob weiter Inhaltsstoffe wie Taurin oder Glucuronolacton ebenfalls, wie vom Hersteller versprochen, die Leistungsfähigkeit erhöhen ist umstritten.

Je nach Marke unterscheiden sich die einzelnen Energy Drinks – grundsätzlich kann man aber davon ausgehen, dass folgende Inhaltsstoffe in einem Energy Drinks zu finden sind:

  • Wasser
  • Zucker bzw. Süßstoffe bei zuckerfreien Varianten
  • Kohlensäure
  • Koffein bzw. bei manchen Produkten ersatzweise Guaraná. Guaraná ist eine tropische Pflanze mit koffeinhaltigen Samen. Mehr Information dazu findest du in diesem Artikel!
  • Taurin, eine Aminosäure, die in natürlicher Form in unserem Körper vorkommt.
  • Glucuronolacton, wird im Körper aus Glukose gebildet und auch in geringer Menge über die Nahrung aufgenommen.
  • Inosit, wird im Körper aus Glukose gebildet und kann auch über die Nahrung aufgenommen werden.
  • Vitamine, häufig B-Vitamine
  • Mineralstoffe
  • Aromastoffe
  • Farbstoffe
 

Was ist Taurin im Energy Drink?

Der Name Taurin leitet sich vom griechischen Wort „Tauros“ ab, das Stier bedeutet. Taurin ist eine Aminosäure und kommt in natürlicher Form im Körper vor. Sie kann aber vor allem auch über tierische Nahrung aufgenommen werden. Bei einer normalen Mischkost nimmt man täglich maximal 400 mg Taurin zu sich.

Durch die zusätzliche Aufnahme von Energy Drinks kann dieser Wert natürlich gesteigert werden. Allerdings gibt es bisher keine Belege dafür, dass es bei der zusätzlichen Aufnahme von Taurin zu einer Leistungsverbesserung kommt.

 

Was bringen Energy Drinks? Vorteile von Energy Drinks

Die positiven Effekte von Energy Drinks, die laut diversen Herstellerangaben beworben werden, sind zurzeit nur teilweise wissenschaftlich bewiesen. Das ziegt sich auch in den sehr vage formulierten Werbeversprechen der Hersteller. Wären hier fundierte Studienergebnisse vorhanden, würde es hier sicherlich auch klarere Formulierungen geben.

Es gibt Studien, welche zumindest unter Laborbedinungen einen Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Energy Drinks und einer erhöhten Reaktionsgeschwindigkeit bzw. einem verbesserten Erinnerungsvermögen bei Gedächtnisaufgaben zeigen.

Auch auf die sportliche Leistungsfähigkeit soll sich die Aufnahmen von Enerydinks positiv auswirken. Dabei ist aber nicht geklärt, ob diese Auswirkungen sich auf das enthaltene Koffein oder auf eine Kombiantion der Inhaltsstoffe beruht.

 

Was ist das Gefährliche an Energy Drinks? Nachteile und Nebenwirkungen von Energy Drinks?

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, kurz EFSA genannt, gibt an, dass eine Koffeinzufuhr von bis zu 400 mg pro Tag für gesunde Erwachsene als unbedenklich anzusehen ist. Für Schwangere und Stillende gilt eine Koffeinaufnahme von bis zu 200 mg pro Tag als unbedenklich. Für Kindern und Jugendlichen wird ein Richtwert von 3 mg pro kg Körpergewicht angegeben.

  • Die meisten Engery Drinks enthalten ca. 30 mg Koffein pro 100 ml. Eine Dose mit 250 ml enthält demnach ca. 75 mg Koffein.

Studien zufolge kann eine zu hohe Aufnahme von Koffein, vor allem auch in Zusammenhang mit Alkohol oder ausgiebiger sportlicher Betätigung, zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. Dazu zählen beispielsweise Herzrhythmusstörungen, Kramfanfällen oder sogar Nierenversagen.

Studien belegen eine Erhöhung der Herzfrequenz und des Blutdrucks durch den Konsum von Energy Drinks. Als Langzeiteffekt wird vor allem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen diskutiert.

Und auf Grund des hohen Zuckergehalts gelten Energy Drinks, ebenso wie beispielsweise Limonadengetränke, zu den stark gesüßten Getränken. Mögliche negative Langzeiteffekte durch die Aufnahme stark gesüßter Getränke sind beispielsweise die Entstehung von Adipositas oder Diabestes sowie die vermehrte Bildung von Karies.

  • Die meisten Energy Drinks enthalten ca. 10 g Zucker pro 100 ml. Eine Dose mit 250 ml enthält somit etwa 2 ½ Esslöffel Haushaltszucker.

Fazit: inwieweit die Werbeversprechen von Energy Drinks Herstellern stimmen sei dahingestellt. Vielleicht reichen auch ein, zwei Tassen Kaffee oder das eine oder andere Stück Traubenzucker um kurzfristig Energie zu tanken. Auf jeden Fall nimmt man auf diesem Wege weniger unnötige Zusatzstoffe zu sich!

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